
Kreiselwespe
Was surrt denn da?
Die Kreiselwespe (Bembix rostrata) ist ein imposanter Brummer mit auffällig gelb und schwarz geringeltem Hinterleib. Sie dreht sich schnell um sich selbst und ihr Flügelschlag lässt ein surrendes Geräusch entstehen, ähnlich dem eines Kreisels. Die Kreiselwespe lebt nur auf kahlen Sandböden, die während ihrer Flugzeit im Sommer glühend heiß sind. Mit den Vorderbeinen gräbt sie 10-15 cm tiefe Gänge in den Sand und richtet am Ende ihre Bruthöhlen ein. Sie wird bis zu 2,5 cm groß und ist damit die größte der über 200 Grabwespenarten in Bayern. Im Gegensatz zu ihren Verwandten kümmert sich die Kreiselwespe intensiv um ihren Nachwuchs und kann deshalb nur 5-6 Larven mit Fliegen versorgen.
Das Naturschutzgebiet Börstig im Norden Bambergs ist seit langem als herausragender Sandmagerrasen bekannt. Bereits 1962 wurde die Ausweisung als Naturschutzgebiet gefordert. 13,6 ha wurden 1994 als „Börstig bei Hallstadt“ unter Schutz gestellt. Neben der Kreiselwespe und der Blauflügeligen Ödlandschrecke leben eine ganze Reihe typischer Bewohner von Sandbiotopen am Börstig. Besonders reich ist die Bienen- und Wespenfauna, aber auch Sandlaufkäfer und Ameisenlöwe sind hier zu Hause.
Der Lebensraum „Sand“ erscheint vielen nur als „Ödland“. Kaum jemand weiß, dass er besonders artenreich ist und von vielen seltenen und bedrohten Pflanzen und Tieren besiedelt wird. Diese sind sehr gut an die extremen Bedingungen (Hitze, Trockenheit, Nährstoffarmut) angepasst. Sandbiotope waren früher weit verbreitet. Inzwischen sind sie selten geworden und noch immer gehen überall Sandflächen durch Überbauung oder Abbau verloren. Durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) sind Sandbiotope besonders geschützt. Sandlebensräume sind durch die Dynamik der Veränderung gekennzeichnet: Wasser, Wind und die menschliche Nutzung formten über Jahrhunderte ihren Charakter. Entfallen diese Einflüsse, gehen seltene, wärmeliebende Arten verloren. Durch geeignete Pflegemaßnahmen erhält und optimiert der Landschaftspflegeverband die wertvollen Sandlebensräume.
„Bayerns UrEinwohner“ sind ausgewählte Tiere und Pflanzen, die in unseren Landschaften heimisch sind. Sie standen im Mittelpunkt der Artenschutzkampagne der bayerischen Landschaftspflegeverbände.
Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter: