
Wendehals
Geheimnisvoller Vogel im Apfelhain
Der Wendehals (Jynx torquilla) gehört zur Familie der Spechte, und hat seinen Namen von der Fähigkeit, seinen Hals sehr weit zu drehen. Um ihre Jungtiere in Bedrohungssituationen zu schützen, können die Altvögel wie eine Schlange zischen und sich dazu schlangenartig bewegen. Der Vogel mit dem graubraunen Tarnmuster ernährt sich vorwiegend von Ameisen und brütet in Baumhöhlen, die er jedoch nicht selbst anlegen kann.
Der Wendehals benötigt halboffene Landschaften mit Baumhöhlen zum Brüten und gemähten Wiesen als Nahrungsflächen. Diese Bedingungen findet er am Besten in wenig gedüngten und nicht gespritzten Streuobstwiesen. Er ist damit ein echter Bewohner der traditionellen Kulturlandschaft, und steht stellvertretend für eine Vielzahl von Arten, die auf denselben Lebensraum angewiesen sind.
Durch Veränderungen in der Landwirtschaft sind die bayerischen Streuobstbestände seit 1965 um etwa 70 % zurückgegangen. Damit ist der Wendehals heute vom Aussterben bedroht.
Eine Obstsortenkartierung der Regierung von Oberfranken ergab, dass am Kraiberg über 50 verschiedene, teils sehr seltene Obstsorten wachsen. Es wurde aber auch festgestellt, dass viele alte Bäume durch einen starken Mistelbefall geschwächt werden.
Der Landschaftspflegeverband Bamberg hat daher im Rahmen des Ureinwohner-Projekts stark befallene Obstbäume von Misteln befreit. Zusätzlich werden Bäume alter Kultursorten aus dem Obstkartierungsprojekt nachgepflanzt, um ausfallende Altbäume zu ersetzen.
Auf diese Weise können die wertvollen Streuobstwiesen am Kraiberg auf Dauer erhalten, und der Lebensraum des Wendehalses gesichert werden.
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