BayernNetzNatur-Projekt

Blühender Jura

„Blühender Jura im Landkreis Bamberg“

Der Fränkische Jura im Landkreis Bamberg ist eine vielgestaltige, landschaftlich sehr reizvolle und abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Bizarre Felsformationen, malerische Wacholderheiden, blütenreiche Salbeiwiesen, steile Magerrasen, artenreiche Hecken und kleinteilige Äcker prägen das Aussehen der Region. Das Projektgebiet „Blühender Jura“ zieht sich östlich von Bamberg durch den kompletten Landkreis. Beteiligt sind neun Gemeinden: Buttenheim, Hirschaid, Heiligenstadt, Königsfeld, Litzendorf, Scheßlitz, Stadelhofen, Strullendorf und Wattendorf.

Ziel des Projektes war die Schaffung eines durchgehenden Trockenbiotopverbundes im Fränkischen Jura des Landkreises Bamberg und der Anschluss an die angrenzenden Landkreise Lichtenfels, Bayreuth sowie Forchheim.

Kulturlandschaften sind über Generationen vom Menschen und seinen Nutztieren geprägt worden. Heute werden viele dieser Flächen aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr für die Landwirtschaft genutzt. Ohne Nutzung wachsen die Flächen mit Büschen und Bäumen zu. Seltene Tier- und Pflanzenarten verlieren ihren Lebensraum.

Magerrasen und Wacholderheiden prägen das Landschaftsbild des Fränkischen Jura entscheidend. Sie geben der Landschaft ihr charakteristisches Aussehen. Zum Glück finden sich im Landkreis Bamberg noch ausgesprochen viele regional und überregional bedeutsame Trocken- und Magerflächen. Viele seltene, überregional bedeutsame Arten finden hier einen Lebensraum. Um diese seltenen Tiere und Pflanzen in ihren Beständen dauerhaft zu erhalten, müssen verstreut liegende Einzelvorkommen wieder miteinander verbunden werden. Klassische Landschaftspflegemaßnahmen können hier die späte Mahd von Magerwiesen, die Entbuschung von ehemaligen Schafhutungen bzw. Halbtrockenrasen und die Auflichtung von Waldsäumen sein. Bei der Umsetzung der Projektziele waren die Landwirte vor Ort eine große Hilfe. Sie verfügen über geeignete Maschinen und viel Erfahrung.

Die Wiedereinführung bzw. Aufrechterhaltung der Beweidung mit Schafen und Ziegen ist heute das wichtigste Mittel, um die bedeutenden Magerrasen langfristig für den Natur- und Landschaftsschutz zu sichern. Die traditionelle Hüteschäferei wurde deshalb im Rahmen des Projektes unterstützt und gefördert. Sei es durch die Ausdehnung der Beweidungsflächen, Schaffung von Tränken und Pferchflächen oder Unterstützung bei der Vermarktung. Kleine, verstreut liegende Trockenstandorte sind für den Wanderschäfer wirtschaftlich und logistisch uninteressant. Hier suchte der Landschaftspflegeverband ortsansässige Schaf- und Ziegenhalter, um sie für den Biotop- und Landschaftsschutz zu gewinnen.

 

Ein Projekt zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie

BayernNetzNatur-Projekte dienen dem Erhalt der biologischen Vielfalt und helfen bei der Schaffung eines landesweiten Biotopverbundes in Bayern. Alle Maßnahmen, die im Rahmen von BayernNetzNatur-Projekten umgesetzt werden, beruhen auf Freiwilligkeit und Kooperation. Gefördert wurde das Projekt vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der Glückspirale.

 

Projektbeteiligte:

  • Regierung von Oberfranken, höhere Naturschutzbehörde
  • Landratsamt Bamberg, untere Naturschutzbehörde
  • Landkreis Bamberg
  • Gemeinden Buttenheim, Heiligenstadt, Hirschaid, Königsfeld, Litzendorf, Scheßlitz, Stadelhofen, Strullendorf und Wattendorf
  • Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
  • BUND Naturschutz in Bayern e.V.
  • Bayerischer Bauernverband
  • Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bamberg
  • Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken, Bamberg
  • Wasserwirtschaftsamt Kronach

Wanderschäfer im Projektgebiet

Mahd am Wattendorfer Hang

Burenziegen am Eulenstein

Blühender Jura am Amstling