In früherer Zeit hat die Beweidung unsere Kulturlandschaft im Landkreis Bamberg entscheidend mitgeprägt. Es entstanden sehr artenreiche Lebensräume, wie die Wacholderheiden im Jura und die Halbtrockenrasen und Magerwiesen am Steigerwald- und Haßbergtrauf.

Die Wanderschäferei ist die Idealform, um großflächige, intakte Magerrasen zu erhalten. Im Landkreis ziehen derzeit nur noch zwei Schäfer durch das Maintal und am Haßbergtrauf bei Dörfleins und Hallstadt sowie im Bereich des Jura um Heiligenstadt über Wattendorf bis Scheßlitz und erhalten so das charakteristische Landschaftsbild und die Artenvielfalt.

Die historischen Triebwege wurden teilweise durch erhöhtes Verkehrsaufkommen unterbrochen und ehemalige Hutungen sind durch natürliche Sukzession, gezielte Aufforstung oder Überbauung verschwunden. Wo es sinnvoll und möglich ist, versucht der Landschaftspflegeverband, wieder Triftwege zu schaffen und neue Weideflächen durch Entbuschungen zu erschließen.

Isolierte Magerrasen können von großen Schafherden nicht mehr erreicht werden. Hier bietet die Koppelweidehaltung als Umtriebsweide eine kostengünstige Alternative zur Mahd der oft steilen und unwegsamen Flächen. Schafe und Ziegen sind äußerst genügsame Tiere, die sich nicht an magerem Futter stören und sehr geländegängig sind. Gerade Ziegen sind auf stark verbuschten Flächen von unschätzbarem Wert, da sie bevorzugt an Gehölzen knabbern und so das Wiederaufwachsen verhindern. Zum Glück gibt es im Landkreis noch einige Schaf- und Ziegenhalter, die artenreiche Magerwiesen beweiden und so unsere Kulturlandschaft erhalten. Im Rahmen des BayernNetzNatur-Projektes „Blühender Jura im Landkreis Bamberg“ arbeitete der Landschaftspflegeverband daran, die Pflege von Naturschutzflächen mittels Beweidung zu erhalten und auszuweiten.

Koppelhaltung im Paradiestal

 

Wanderschäfer