Lebendiger Aurachgrund

Lebendiger Aurachgrund

Gespeist von vielen Quellen und Bächen durchfließt die Aurach im Landkreis Bamberg das Hügelland des nördlichen Steigerwaldes. Vor den Toren Bambergs hat die traditionelle Bewirtschaftung in der breiten Flussaue ein Mosaik aus Mähwiesen, Schilfgebieten und Hochstaudenfluren geschaffen. Überall lassen sich noch Relikte ehemaliger Nutzung wie alte Wehre aus Zeiten der Wiesenbewässerung, Mühlen und Mühlgräben entdecken. Noch bietet diese kleinstrukturierte Landschaft vielen bayernweit bedrohten Tier- und Pflanzenarten Lebensräume. So beispielsweise den bodenbrütenden Bekassinen. Sie brauchen feuchte Mähwiesen, um mit ihrem langen Schnabel im weichen Boden nach Nahrung zu stochern. Im Aurachtal kann man sie bereits im März bei der Balz beobachten. Dabei erzeugen die Männchen mit ihren Schwanzfedern beim Abwärtsfliegen ein meckerndes Geräusch, weshalb die Bekassine auch „Himmelsziege“ genannt wird. In die ausgedehnten Schilfgebiete haben sich Blaukehlchen und Rohrweihe zurückgezogen, in den Klein- und Kleinstgewässern mit ihren Verlandungsbereichen fühlen sich beispielsweise Laubfrösche, Zwergtaucher oder Gelbbauchunke wohl. Das Aurachtal verdankt sein heutiges Bild der landwirtschaftlichen Tätigkeit, die sich im Laufe der Zeit immer wieder den menschlichen Bedürfnissen angepasst hat.

Unser heutiges Ziel ist es, ein Miteinander von Erwerbslandwirtschaft und extensiver Bewirtschaftung zu unterstützen. Behördliche Planungen wie der Gewässerentwicklungsplan des Wasserwirtschaftsamtes oder mehrere Flurbereinigungsverfahren tragen maßgeblich zur Umsetzung dieses Zieles bei.

Wir haben uns folgende Schwerpunkte gesetzt:

  • Ökologischer Umbau von Seitenbächen
  • Neuanlage von Strukturen wie Gräben oder Mulden zur Lebensraumverbesserung und Wiederansiedlung typischer Arten wie z.B. Weißstorch
  • Beratung der Landwirte und Gemeinden hinsichtlich Fördermöglichkeiten bei umweltgerechter Landnutzung
  • Nutzungskonzepte für Flächen, die dem Schutz von Leitarten wie Bekassine, Rohrweihe oder Ameisenbläuling dienen
  • Erfassung besonderer Tierarten
  • Erwerb ausgewählter Flächen.

Wo immer möglich wird versucht, vorhandene Verbauungen zu entfernen, den Fluss wieder frei fließen zu lassen und Einträge in das Gewässer zu vermeiden. Arten wie dem Bachneunauge, dem Edelkrebs und seltenen Libellenarten kommen diese Maßnahmen zugute.

 

Schilf bei Trabelsdorf

Bekassine