
Allgemeines zum Projekt
Streuobst hat hier Tradition
Streuobstwiesen und -äcker verfügen über einen enormen Artenreichtum und bieten Lebensraum für bis zu 5000 verschiedene Tiere und Pflanzen. Sie gehören zur traditionellen Kultur- und Naturlandschaft, gliedern und prägen die Feldflur und stellen wichtige Rückzugsräume und Biotopverbundelemente dar. Umstrukturierungen in der Landwirtschaft, Flurbereinigungen und eine geringere Wertschätzung haben zu einem massiven Verlust bei den Streuobstbeständen geführt. Der Rückgang seit dem Jahr 1965 wird auf ca. 70% geschätzt. Der natürliche Abgang von überalterten Obstbaumbeständen verschärft den Verlust an Streuobstwiesen. Schätzungen besagen, dass immer noch ca. 100.000 Bäume pro Jahr verloren gehen. Die ehemals vorhandenen Streuobstgürtel um die Dörfer fallen der Ausweisung von Neubaugebieten zum Opfer. Oftmals findet auch keine Verjüngung von Obstwiesen mehr statt, da der ökonomische Wert der Obstbäume und des Obstes nicht gesehen wird. Mit dem Verlust der Streuobstwiesen geht viel Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen sowie regionale, alte Obstsorten verloren. In Hinblick auf den Klimawandel und die zunehmende Trockenheit sind nicht alle ehemals typischen Streuobstflächen heute noch für den Anbau von Obst geeignet.