Moorabbiss

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Blaue Schönheit am Rande des Hauptsmoorwaldes

Der Moorabbiss (Succisella inflexa) ist ein Kardengewächs (Dipsacaceae) mit hellblauen bis weißlichen Blütenköpfen, die sich gegen Ende der Blütezeit teilweise rosa verfärben. Die ausdauernde Pflanze erreicht eine Höhe von ca. 30 – 120 cm, hat einen aufrechten Stängel, der im oberen Bereich stark verzweigt und behaart, ansonsten aber kahl ist. Die Pflanze ist mehrjährig und blüht von Juni bis September. Den Namen Moorabbiss bzw. auch Östlicher Teufelsabbiss hat die Pflanze dem kriechenden Wurzelstock zu verdanken, dessen Triebe wie abgebissen aussehen und der „im Reich des Teufels“, nämlich unter der Erde, wächst.

Der Moorabbiss ist eine deutschlandweit stark gefährdete Pflanzenart, in Bayern ist sie gemäß der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen vom Aussterben bedroht. Sie ist eine Zeigerpflanze für nährstoffarme, kalkarme bis mäßig basenreiche, feuchte bis wechselnasse Böden. Sie liebt Sonne und humose Lehm-, Ton-, oder modrigen Torfboden.

Der Moorabbiss galt im Raum Bamberg bis 1990 als verschollen. Im Regnitztal „Am Horngraben“, einem Biotopkomplex aus Weidengebüsch, Großseggenried, Röhricht und Hochstaudenflur, wurde er wieder gefunden. Bereits 1914 erwähnt der Botaniker HARZ den Moorabbiss als gesellig am Rand des Hauptmoorwaldes wachsend, womit durchaus die aktuelle Fundstelle gemeint sein könnte.

Seit der Wiederentdeckung 1990 wird beobachtet, dass benachbarte Brennnesselbestände zunehmend in den Succisella inflexa-Standort einwachsen. Dem wurde durch eine Beseitigung der Brennnessel entgegengearbeitet. Damit konnte der Bestand des Moorabbiss zwar stabilisiert, aber nicht wieder vergrößert werden – anders als der einer weiteren Urstromtalpflanze, der Gelben Wiesenraute (Thalictrum flavum), die nun ihrerseits in den Bereich einwächst, wo Succisella inflexa stockt. Ein weiteres behutsames Management soll den Moorabbiss retten. Die Keimung und die Entwicklung der Pflanze werden durch eine Mahd im Herbst und die Entfernung der dichten Moosschicht gefördert. Ziel des Projektes ist es, den Moorabbiss in seinem Bestand zu sichern und Maßnahmen zur Stabilisierung und Entwicklung zu erkunden, d.h. den Bestand zu vergrößern.

Gefördert wurde das Projekt durch den Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücksspirale.

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