NATÜRLICH BAYERN

Weitere Projekte

„Mehr Mut zur Natur – Insekten willkommen​“

Bei der Initiative NATÜRLICH BAYERN stand der Schutz der heimischen Insekten im Fokus. Die bayerischen Landschaftspflegeverbände schafften, vermehrten und verbesserten in ganz Bayern Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge, Heuschrecken und viele andere Insekten. Gleichzeitig sollten Beratungen und Schulungen der Kommunen dafür sorgen, dass öffentliche Flächen über den Projektzeitraum hinaus nachhaltig und insektenfördernd bewirtschaftet werden.

Der Landschaftspflegeverband Bamberg setzte von April 2020 bis März 2022 eines dieser NATÜRLICH BAYERN-Einzelprojekte um. Am Projekt beteiligt waren die Gemeinden Memmelsdorf und Stegaurach sowie die Stadt Schlüsselfeld.

Bei der Optimierung von Lebensräumen für Insekten konzentrierten wir uns auf kommunale Flächen. Darunter waren z.B. Restflächen, die die Flurbereinigung für ökologische Zwecke zur Verfügung gestellt hat, „Eh-Da-Flächen“ wie Zwickel und Randstreifen, aber auch innerörtliche Grünflächen sowie Wiesen.

In dem Projekt wurden die kommunalen Flächen der beteiligten Gemeinden begutachtet und konkrete insektenfreundliche Maßnahmen vorgeschlagen. Dies waren zum Beispiel:

  • Aufwertung von artenarmem Grünland durch Anpassung des Mahdregimes
  • Neuanlage von blütenreichen Wiesen durch Ansaat mit gebietsheimischen Wildblumen oder Mahdgutübertragung
  • Pflanzung von Obstbäumen oder Hecken
  • Erstpflege von verbrachten Magerrasen, Hochstaudenfluren oder Feuchtflächen
  • Optimierung der Pflege von Weg- und Straßenrändern
  • Bereitstellung von Nisthabitaten und Strukturelementen wie Totholz, Sand und Lehm

Im Rahmen des Projektes wurden die Kommunen und hier insbesondere die Bauhofmitarbeiter beraten. Ziel war es, die Gemeinden dabei zu unterstützen, ihre Grünflächen naturgerechter zu gestalten und zu nutzen.

Begleitet wurde das Projekt „Mehr Mut zur Natur – Insekten willkommen“ durch Öffentlichkeitsarbeit für die Bevölkerung in den Gemeinden und darüber hinaus.

Die Initiative NATÜRLICH BAYERN war ein gemeinsames Projekt des Deutschen Verbands für Landschaftspflege zusammen mit den bayerischen Landschaftspflegeverbänden. Gefördert wurde die Initiative durch das Bayerische Umweltministerium im Rahmen des „Blühpakts Bayern“.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.natuerlichbayern.de.

 

Mut zur Unordnung

Jeder Einzelne kann auch im Hausgarten viel für Insekten tun. Mut zur Unordnung ist hier die Devise. Nicht der kurzgemähte Zierrasen, sondern die bunte Blumenwiese hilft Bienen und Co. Eine ungepflegte Ecke ist Lebensraum für unzählige Insekten und Kleintiere. Sandhaufen oder Stapel mit Altholz stellen wichtige Nisthabitate für Wildbienen dar.

Wählen Sie für Ihren Garten einheimische Gewächse. Bei Bienen besonders beliebt sind Kräuter wie Minze, Oregano und Thymian. Auch bei der Pflanzung von Bäumen (z.B. Obstbäume, Linde oder Ahorn) und Sträuchern (Kornelkirsche, Hartriegel) kann man an die Tiere denken.

Im Herbst braucht nicht jede Staude geschnitten, jeder Grashalm gemäht und jedes Blatt geharkt werden. In hohlen Stängeln verblühter Stauden, an vertrockneten Grashalmen, im morschen Holz und unter Laub überwintern unzählige Insekten. Geben wir ihnen Zeit, ihren Lebenszyklus abzuschließen.

Worauf Insekten wirklich fliegen – Willi Weitzel trifft Wiesenmacher und Wildbienenschützer

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege zeigt in fünf Folgen die Gefährdung der Wildinsekten und wie sie gefördert werden können. Gemeinsam mit den bayerischen Landschaftspflegverbänden (LPV) entstanden fünf Filme im Rahmen der vom Bayerischen Umweltministerium geförderten landesweiten Initiative NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume.
Willi Weitzel, bekannt durch die TV-Sendung „Willi will’s wissen“, nimmt die Zuschauer mit in die Welt der Insekten, bunten Wiesen und der Landschaftspflege. Im Anschluss an das bayerische Volksbegehren „Rettet die Bienen“ sind viele Projekte und Initiativen entstanden. Ein bedeutendes Projekt ist NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume. Es dient dem Schutz von Wildinsekten, denn diese, nicht die Honigbienen, sind sehr stark im Rückgang und viele Arten sind bereits vom Aussterben bedroht.
Im ersten Film der Serie erkundigt sich Willi Weitzel beim Landschaftspflegeverband Bamberg über die Insektenvielfalt und deren Gefährdung. Worauf es bei der Pflege einer artenreichen Wiese als Lebensraum für Insekten ankommt, lässt er sich in der zweiten Folge vom LPV Dingolfing-Landau zeigen und geht den Bauhofmitarbeitern beim Mähen der Wiesen zur Hand. Mit einer standortangepassten Pflegeumstellung kann das vorhandene Arteninventar gefördert und damit die typische Pflanzen- und Insektenvielfalt wieder hergestellt bzw. erhalten werden. Eine besondere Technik zur Sammlung von Pflanzensamen lernt Willi Weitzel im dritten Teil im Unterallgäu kennen und erfährt, wie damit eine Ansaat für eine neue Wiese gelingt. Es werden dabei verschiedene Übertragungsverfahren gezeigt, beispielweise eine Mähgutübertragung und das Ausbringen von ausgebürsteten Samenmaterial. Das Potenzial kommunaler Flächen, welche für den Insektenschutz optimiert werden können, wird in der vierten Folge in Eggenfelden dargestellt. Dort zeigen der LPV Rottal-Inn und Bürgermeister Martin Biber, was Kommunen für Insekten tun können.

Auch andere Flächeneigentümer können die Insektenvielfalt fördern. Die Landschaftspflegeverbände unterstützen neben Kommunen auch Landwirte, Firmen, Privatpersonen, Kirchen, Sportvereine oder Golfplatzbesitzer dabei, ihre Flächen insektenfreundlich anzulegen und zu bewirtschaften. Ein besonders gelungenes Beispiel zeigt die Folge 5 auf dem Golfplatz in Aiterhofen im Landkreis Straubing-Bogen.

Die Filmserie ist auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Verbands für Land-schaftspflege zu sehen: https://www.youtube.com/user/DVLandschaftspflege

Blühende Wildpflanzen am Memmelsdorfer Friedhof

In Aschbach wird seit dem Projekt später  gemäht

Insekten lieben artenreiche Wiesen

Insektenparadies: Blütenreicher Wegsaum

Dreharbeiten mit Willi Weitzel und Wildbienen-Experte Klaus Weber